Das Onlineshop-Kaufverhalten – Shopsysteme auf dem Vormarsch?


Die folgenden Daten zum Kaufverhalten in verschiedenen Shoplösungen beziehen sich auf die Ergebnisse zweier Studien, der Studie Sicherheit im Online-Handel 2006 von eBay/TNS sowie der eCommerce 2004 im Auftrag der Postbank und des Europressedienstes. Grundsätzlich ergaben diese Studien, dass Männer im Eshop häufiger einkaufen als Frauen. Hinzu kommt, dass bekannte Shopsysteme bevorzugt werden und die Nutzung von Preisvergleichsportalen mit zunehmender Interneterfahrung steigt. Wichtig sind neben der schnellen Lieferung der Waren, durch die Betreiber der Shopsoftware, vor allem die Möglichkeit, rund um die Uhr in der Webshop Software einzukaufen sowie bessere Preis- und Warenvergleichsmöglichkeiten. Die Studie zeigt deutliche Unterschiede, was das Einkaufsverhalten zwischen männlichen und weiblichen Kunden betrifft. Frauen verbringen demnach weniger Zeit in einer Shoplösung, liegen aber beim Online-Kauf dennoch vorne. Männer kaufen dagegen häufiger bei Auktionen und ausländischen Online Shop Systemen. Die größte Lust am virtuellen Einkaufsbummel in einer Shopsoftware haben einkommensstarke Frauen mit einem Einkommen von mehr als 3.000 Euro netto. Während für Männer günstige Preise wichtig sind, wenn Sie das Shopsystem durchstöbern, legen Frauen größeren Wert auf Qualität der Ware und Kundenservice über den Eshop. Eindeutig vorn liegen Männer beim Online-Banking, Online-Brokerage und der sonstigen Abwicklung von Aktiengeschäften im Internet. Bei der Untersuchung wurden 264 Online-Händler von kostenloser Shopsoftware sowie kostenpflichtigen Shoplösungen und 1.020 Privatpersonen befragt.

Käufer

Insgesamt gaben 67 Prozent der Befragten an, schon einmal online gehandelt oder in einem Onlineshop eingekauft zu haben, während 33 % niemals kommerziell über eine Shopsoftware tätig waren. Die Nutzer des E-Commerce werden in drei Kategorien eingeteilt:

  • Heavy user kaufen mindestens ein Mal in der Woche online ein,
  • medium user mindestens ein Mal in drei Monaten und
  • low user durchschnittlich alle sechs Monate oder seltener.

Unter den physischen Gütern werden Bücher am häufigsten gekauft (75,1 %), gefolgt von Reisen (59,4 %), Tickets (57,6 %), CDs und DVDs (53,8 %) und elektronischen Artikeln (51,1 %). Im Bereich der digitalen Güter ist der Download von Software besonders beliebt (48,4 %), gefolgt von Fachartikeln (43,4 %) und Musikdownloads (32,9 %).

Auf der Funkausstellung 2007 veröffentlicht das Statistische Bundesamt folgendes: 53 % der Internetkunden bestellen Bücher (das als Beispiel) … 52 % der privaten Internetnutzer kaufen online ein.

Die häufigsten Antworten auf die Frage, welche Artikel die Befragten nie im Internet kaufen würden, waren:

  • Kraftfahrzeuge
  • Lebensmittel
  • Kleidung/Schuhe/Accessoires
  • Möbel
  • Unterhaltungselektronik

Begründungen dafür sind fehlende sofortige Qualitätskontrolle, geringe Beratungsmöglichkeit und ein zu hoher Preis für den Online-Kauf. Bei der Frage, wie viel Geld User beim Kauf eines Artikels höchstens ausgeben würden, ergibt sich eine Zunahme der durchschnittlichen maximalen Ausgaben in Abhängigkeit von der Häufigkeit der E-Commerce-Nutzung. Low-user würden im Durchschnitt maximal 393 € ausgeben, medium-user wären zu Ausgaben von höchstens 616 € bereit, während die heavy-user hingegen 779 € beim Online-Shopping ausgeben würden. Als Gründe, warum Befragte nicht mehr ausgeben, wurden hauptsächlich Sicherheitsrisiken bei der Bezahlung oder der Übertragung von Daten genannt.

Händler

Hier wurden insgesamt 1.000 B2C-Unternehmen (typisch für eine Plattform mit Internet Shopsoftware) befragt, die 2003 einen Gesamtumsatz von 11 Mrd. Euro meldeten. 51,1 % erwarten in den nächsten Jahren einen Anstieg im elektronischen Handel, auch mit Shopsystemen, folglich beabsichtigen 72,7 % einen Ausbau ihres Online-Angebots. Im Jahre 2008 stieg der Umsatz auf ca. 19,3 Mrd. Euro. In der groß angelegten Studie Internet im Handel 2006 des ECC Handels wurden 2390 vorrangig mittelständische Unternehmen zur Bedeutung des Internets sowohl für Beschaffung als auch für den Vertrieb in Deutschland befragt. So gaben 2006 62,7 % der befragten Unternehmen an Waren im Internet zu beschaffen. In der Vorauswertung zur Studie Internet im Handel 2008 stieg die Anzahl weiter, so dass mittlerweile bis zu 94,2 % der Unternehmen Waren im Internet beschaffen. Die befragten Händler der Studie 2006 des ECC Handels gaben an, dass immerhin 29,5 % des Umsatzes im Online-Geschäft gemacht wurden. Der Anteil des Umsatzes der Firmen mit Endkundenausrichtung (B2C) ist dabei jedoch mit 31,7 % etwas höher. Nach dem eigenen Online-Shop mit 59,3 % des Umsatzes ist eBay mit 21 % der Umsatzstärkste Vertriebskanal für die Händler im Internet.


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