Einzelhandel rechnet mit schwächerem Umsatzanstieg

Die Aussichten auf die Umsätze für das Jahr 2017 werden vom Einzelhandel als geringer eingestuft. Dabei nimmt der Online-Handel mittlerweile schon etwa die Hälfte des Wachstums ein. In diesem Bereich werden mehr Beschäftigte erwartet.

Branchenprognosen nach werden die Deutschen auch in 2017 wieder mehr Geld im Handel ausgeben – auch wenn das Dezembergeschäft nicht so gut lief wie erwartet. Der Umsatz werde nominal um zwei Prozent auf rund 492 Milliarden Euro zulegen, sagte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Dienstag voraus. In 2016 hatte der Zuwachs zu jeweiligen Preisen nach Angaben des Statistischen Bundesamts 2,2 Prozent betragen. Das war das siebte Jahr in Folge mit Umsatzzuwächsen.

Mit 11% wird besonders der Online-Handel wieder zulegen, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. „Das setzt traditionelle Handelsstandorte wie die Innenstädte zunehmend unter Druck.“ Notwendig seien mehr Planungssicherheit bei Sonntagsöffnungen und Anstrengungen, die Innenstädte attraktiver zu gestalten.

Das für die Branche sehr wichtige Weihnachtsgeschäft war im vergangenen Jahr mit einem Umsatz von 89,8 Milliarden Euro unter den Erwartungen geblieben. Das entsprach zwar nach HDE-Zahlen einem Zuwachs von 2,4 Prozent. Der Verband hatte aber mehr als 90 Milliarden Euro angestrebt.

Die Umsatzzaahlen vom Dezember 2016 zu unveränderten Preisen sind gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,1 % gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Nur auf der Grundlage deutlich höherer Preise (+1,8 Prozent) klingelte letztlich doch noch etwas mehr Geld (+0,6 Prozent nominal) in den Kassen als ein Jahr vorher. Mit ein Grund für diese Entwicklung könne sein, dass Online-Händler inzwischen mit Rabattaktionen wie „Cyber Monday“ und „Black Friday“ viel Umsatz in den November zögen.

Das positive Gesamtjahr konnte der Dezember aber nur noch wenig trüben. 2016 setzten die Händler preisbereinigt 1,6 Prozent und zu aktuellen Preisen 2,2 Prozent mehr um als im Jahr zuvor.

Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt Nr. 036 vom 31.01.2017 – Pressemitteilung HDE vom 31.01.2017


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